„Papa, weißt du noch?“ – so lautet das Motto der Vater-Kind-Aktion der
Männerarbeit der EKD in 2022.
„Weißt du noch?“ – Das ist nicht nur eine Lieblingswendung von älteren
Menschen. Wenn Kinder so reden, dann fordern sie einen zu etwas auf.
Sie sagen damit: „Was wir da gestern gespielt haben, das hat Spaß
gemacht!“ Zum Beispiel: Wir sind im Regen rumgerannt und ich bin in
die Pfützen gesprungen. Da im Tierpark waren so lustige Affen und
Pinguine. Die Pfannkuchen haben lecker geschmeckt: Können wir die
wieder machen? „Weißt du noch“ heißt dann eben auch: „Nochmal!“
Umgekehrt können auch Väter ihren Kindern damit einen Vorschlag
machen. Sie knüpfen an gute gemeinsame Erfahrungen an. Man muss
nicht alt sein, um viele tolle Erinnerungen anzusammeln, die wieder zu
kleinen Projekten für den neuen Tag werden.
Es ist für Väter wertvoll, sich bewusst zu machen, welche Erlebnisse sie
mit ihren Kindern verbinden. Und schneller, als man denkt, erinnert die
Frage „weißt du noch?“ auf einmal an die großen Ereignisse: die Geburt,
die ersten Schritte, die Eingewöhnung in der Kita, ein Urlaub … Und die
vielen Umbrüche und Geschehnisse, die es im Leben von Familien
irgendwann gibt.
Bei der Frage „weißt du noch?“ schwingt für viele vielleicht auch noch
etwas Weiteres mit: die Rückschau auf die eigene Kindheit. Was habe
ich mit meinem Vater erlebt? Wie hat es mich geprägt? Wie ist unser
Verhältnis heute?
Zum 20. Mal nun führt die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in
Deutschland ihre Vater-Kind-Aktion durch. Über diese Zeit hinweg hat
sich in der Öffentlichkeit, erst recht aber bei den Vätern die
Überzeugung verfestigt, wie wichtig Väter für ihre Kinder sind und
welch ein Gewinn es ist, den Kindern nah und zugewandt verbunden zu
sein. Es bleibt allerdings immer noch eine Aufgabe, es möglich zu
machen, das Leben mit Kindern und die Erwerbsarbeit
auszubalancieren. Vaterschaft bleibt eine Herausforderung, nicht nur
für einzelne Väter, sondern auch für eine familienfreundliche
Gesellschaft.